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    Geschichte


    Gründerjahre (bis 1880)


    Der historiUrkundesche Rückblick beginnt im 18. Jahrhundert im Zeitalter der Aufklärung. Mit dem Vormarsch des Vernunft-geprägten Denkens verloren die Kirchen zunehmend an Bedeutung. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts traten jedoch überall starke kirchliche Gegenbewegungen auf. Diese Erweckungsbewegung erfasste auch die Hannoversche Landeskirche und war eng mit dem Namen Louis Harms aus Hermannsburg verbunden. Im Zuge dieser Rückbesinnung auf lutherische Frömmigkeit und Bekenntnistreue konstituierte sich schließlich am 30.04.1878 die Hannoversche evangelisch-lutherische Freikirche.

    Im gleichen Jahr, am 10. November 1878, gründeten drei Familien in Völkersen die freie evangelisch-lutherische Zionsgemeinde. Sie zählte 17 Glieder und feierte am 8. Dezember in Holtum-Geest ihren ersten Gemeindegottesdienst. In den Anfangsjahren wurde die Zionsgemeinde von anderen Pastoren bedient, ehe sie mit Heinrich Gerhold ihren ersten eigenen Seelsorger bekam, der die Gemeinde zunächst von Hannover aus betreute.

    Nur zwei Jahre nach der Gemeinde wurde auch der Posaunenchor gegründet.



    Das Vermächtnis (1880-1920)

    Im ReventlowJahre 1880 trat die bereits in jungen Jahren verwitwete Gräfin Adelheid Reventlow der Zionsgemeinde bei. Sie tat viel für die Gemeinde und stellte eines ihrer beiden Häuser als Kirchsaal und Pfarrwohnung zur Verfügung. Auch die Hermannsburger Mission lag ihr sehr am Herzen. Darüberhinaus hat sie sich in der Stadt Verden als Wohltäterin einen Namen gemacht, indem sie sich aufopferungsvoll um verwaiste Kinder und Arme gekümmert hat. Mit ihrem Tode 1895 vermachte sie der Zionsgemeinde die Grundstücke mit den beiden Häusern am heutigen Anita-Augspurg-Platz.

    In diesen Jahren wurden von Verden aus auch andere Gemeinden und Predigtorte bedient, wie beispielsweise Wunstorf, Tarmstedt und Bremen.

    Seit 1900 war Otto Werner Pastor der Gemeinde; zwölf Jahre später wurde mit Martin Schwacke aus Völkersen ein Missionar nach Afrika ausgesandt.
    Die Zionsgemeinde war mittlerweile auf über 150 Glieder gewachsen.


    Kirchbau (1920-1945)

    Schon um die Jahrhundertwende wurde der Wunsch nach einer eigenen Kirche laut. Friedrich BöttcherViele Jahre konnte man sich jedoch nicht auf einen Standort einigen, bis Vikar Friedrich Böttcher die Planungen beschleunigte und so schließlich 1936 von der Gemeindeversammlung der Baubeginn beschlossen werden konnte. Nach der Grundsteinlegung am 17.12.1937 erfolgte dann am 26. Juni 1938 die Weihe der vom Architekten Richard Oertwig entworfenen Kirche unter großer Anteilnahme des öffentlichen und kirchlichen Lebens.

    Eine Orgel bekam die Kirche der Zionsgemeinde übrigens erst 10 Jahre später; sie wurde am 2. Weihnachtstag 1948 eingeweiht.

    In den schlimmen Jahren des 2. Weltkrieges gehörten etwa 200 Glieder der Zionsgemeinde an.

    Nach dem Tod von Pastor Werner 1940 wurde die Gemeinde einige Jahre von Missionsdirektor Adolf Blanke betreut.


    Enstehung neuer Predigtorte (1945-1970)

    Ab 1947 verwaltete Pastor Friedrich BöttcherJohannes Böttcher, der ältere Bruder des 1944 in Gefangenschaft verstorbenen Friedrich Böttcher, für vier Jahre das Amt des Gemeindepfarrers. Er übernahm die Sammlung und Betreuung der Flüchtlingsströme aus dem Osten. Neue Predigtplätze entstanden unter anderem in Delmenhorst, Oldenburg, Bramsche, Jever, Varel und Brake. Auch die Zionsgemeinde wuchs in dieser Zeit auf weit über 300 Seelen. Wanderungsbewegungen führten bis Mitte der 50er Jahre wieder zu einer normalen Größe von 220 Seelen.

    Trotz der Selbständigwerdung der Gemeinde Oldenburg 1949 und der anschließende Betreuung einiger Predigtorte von dort aus war eine ausreichende Betreuung der Gemeinden Verden, Bremen und Tarmstedt sowie der Predigtorte Büchten, Delmenhorst und Lohe nur mit Hilfe von Vikaren möglich. Pastor Wilhelm Rothfuchs war seit 1951 in Verden und erfuhr ein wenig Entlastung, als die Gemeinde Bremen 1963 einen eigenen Pastor bekam. Die Salemsgemeinde Tarmstedt wurde noch bis 1978 von Verden aus bedient.


    In der SELK (1970-1985)

    Wilhelm RothfuchsRothfuchs, mittlerweile Superintendent, ging 1970 in den Ruhestand; die Nachfolge im Amt des Gemeindepfarrers trat im gleichen Jahr Pastor Günther Schulz an.

    Um auch bei größeren Veranstaltungen – die Gemeinde zählte an die 250 Glieder – neben der Kirche ausreichend räumliche Möglichkeiten zur Verfügung zu haben, wurde 1971/72 ein neues Gemeindehaus gebaut.

    Das herausragende gesamtkirchliche Ereignis in diesem Jahr aber war der Zusammenschluss der lutherischen Freikirchen zur Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) am 25.06.1972. Die Zionsgemeinde Verden gehörte fortan zum Kirchenbezirk Niedersachsen-West im Sprengel Nord der SELK.

    Nachdem Pastor Schulz als Superintendent nach Tarmstedt gewechselt war, kam 1978 Pastor Friedrich-Wilhelm Bödecker als Seelsorger in den neu gebildeten Pfarrbezirk Verden-Brunsbrock. Er verstarb jedoch schon 1984, kurz bevor mit Alfred Prange zum zweiten Mal ein Missionar aus Verden nach Südafrika ausgesandt wurde.


    Wachsen und Bauen (seit 1985)

    Als Pfarrvikar 1985 nach Verden gekommen blieb Pastor Joachim Schlichting der Zionsgemeinde dann bis 2005 treu. Die Gemeinde wuchs mittlerweile merklich; die Gliederzahl überschritt bereits 1992 die 300er-Marke; 1995 zählte man bereits 330 Glieder. Im Zuge einer Neuordnung von Pfarrbezirken hat die Zionsgemeinde 1998 den Predigtort Walle übernommen, der aber 2008 wieder geschlossen werden musste.

    Im ausgehenden Jahrtausend wurden auch die Bautätigkeiten sowohl an den Gemeinderäumen als auch den Mietwohnungen intensiviert. Höhepunkt war zweifelsohne der 2001 eingeweihte Um- und Erweiterungsbau des Gemeindezentrums, das sich auch auf das 1999 von der Stadt Verden erworbene Nachbargrundstück erstreckt.

    Nach der Annahme einer Berufung Pastor Schlichtings aus dem Pfarrbezirk Minden-Stadthagen, wirkte Pastor Dr. Christoph Barnbrock von November 2005 bis Juli 2011 im Pfarramt des neu entstandenen Pfarrbezirkes Verden-Rotenburg bis er auf die Professur für Praktische Theologie an der Lutherischen Hochschule in Oberursel berufen wurde. Im August 2011 wurde Pastor Carsten Voß in das Pfarramt eingeführt. Im August 2022 wechselte er in den Pfarrbezirk Dortmund/Hagen.
    Seit August 2023 ist Pastor Florian Reinecke im Amt.

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